Ein sehr bedeutsamer (kleiner) LebensAbschnitt

Als Vater mit fast 40 habe ich eine lebensverändernde Entscheidung getroffen. Ein Bericht über die (noch anstehende) Vasektomie mit persönlichen Gedanken und Erfahrungen.

Vor kurzem lauschte ich – wie so oft – auf dem Weg zur Arbeit, den Stimmen von Sabrina und Max, bei deren Podcast Doktorspiele. In dieser Folge ging es um ein für mich aktuell sehr interessantes Thema.

Vasektomie.

Da mich das Thema seit einigen Monaten begleitet und bei mir gerade auch ziemlich aktuell ist, möchte ich dazu meine Gedanken und Erfahrungen teilen. Monatelange Recherchen über die Vasektomie, Sterilisation der Frau und auch andere Verhütungsmethoden, sowie deren Vorteile und Risiken brachten mich dieses Jahr dazu, mich für die Vasektomie zu entscheiden. Natürlich gemeinsam mit meiner Frau. Denn das Thema Verhütung ist keine Einbahnstraße!

Gründe und Recherchen

Wir sind nun beide fast 40, über 10 Jahre in einer Beziehung und stolze Eltern von Zwillingen im Alter von fast 5 Jahren. Die Kinder gehen also bald in die Schule und wir fühlen uns so, wie es jetzt ist, komplett. Unsere Familienplanung ist nun abgeschlossen, der Meinung sind wir nun schon seit vielen Monaten. Den Entschluss, wie es weiter geht mit der Verhütung, hatten wir bis Anfang diesen Jahres noch nicht endgültig beschlossen. Das Thema kam zwar immer wieder mal auf, jedoch beließen wir es weiterhin beim Altbewährten.

Nach monatelanger Recherche über dieses Thema bin ich dann zu meiner Frau und meinte,

„Schatz, ich mach demnächst einen Termin beim Urologen für ne Vasektomie“.

Erst war sie überrascht, da wir zwar vor Monaten darüber gesprochen und unsere Meinungen dazu ausgetauscht hatten (wir waren gleicher Meinung), aber ich nun plötzlich mit dem Thema wieder komme. Doch dann war sie erleichtert, dass ich ihr das Thema Verhütung nicht alleine überlasse und mich für diesen kleinen Eingriff entschieden habe. Denn für uns Männer ist das wirklich nur ein „kleiner“ Eingriff im Vergleich zur Sterilisation der Frau. Hormone kommen bei meiner Frau aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Nicht zu vergessen, eine Vasektomie ist die sicherste aller Verhütungsmethoden, zumindest was den Pearl-Index mit 0,1-0,1 angeht. Gegen Geschlechtskrankheiten gilt weiterhin, nur ein Dummi machts ohne Gummi.

Natürlich habe ich mich sehr lange und ausgiebig darüber im Internet informiert und mich mit anderen Männern, die den Eingriff schon hinter sich haben, ausgetauscht. Informiert habe ich mich natürlich nicht nur über den Eingriff, sondern auch welcher Arzt in meinem Umkreis für mich persönlich in Frage kommt. Denn sind wir mal ehrlich, hier geht’s um die Kronjuwelen, da muss alles passen und da darf auch nicht jeder dran. Die Praxis, der Doc, die Stimmung vor Ort – entscheidende Kriterien. Der Eingriff dauert zwar nur jeweils maximal 10 Minuten pro Seite, aber dennoch können es, wenn man sich nicht in guten Händen fühlt, sehr lange 15-20 Minuten werden…

Der Doc muss darin Erfahrung und Routine haben, das war mir wichtig. In meinem Fall hat er sich vor Jahren selbst einer Vasektomie unterzogen. Das bedeutet, er weis auch von der anderen Seite was auf den Patienten zu kommt. Nicht zuletzt muss der Doc auch sympathisch sein. Denn wie auch in der Beziehung gilt hier, wenn die Chemie nicht passt machts kein Sinn. Mann muss sich wohl fühlen, wenn der Arzt sozusagen den neuen „LebensAbschnitt“ einläutet. Meine Wortwahl, musste grad selber schmunzeln…

Das Vorgespräch

Das Vorgespräch hatten wir bereits Ende Januar und müssen nun bis zur endgültigen OP noch warten. Da die Praxis, für die ich mich entschieden habe, den Patienten trotz der feststehenden Entscheidung die nötige Bedenkzeit geben möchte, sind ein paar Wochen zwischen Vorgespräch und OP vorgesehen. Gesetzlich vorgeschrieben ist zwar eine Bedenkzeit von „nur“ 24h nach dem Gespräch, aber diese halte ich auch für etwas zu gering. Schließlich handelt es sich um einen nicht reversiblen Eingriff.

Bei mir ist es bald soweit.

Durchgeführt wird bei mir die Non-Skalpell-Vasektomie, was eigentlich zur klassischen Variante nur einen Unterschied hat. Um zu den Samenleitern zu gelangen wird nicht mit dem Skalpell aufgeschnitten, sondern mit einem spitzen Instrument ein Loch aufgedehnt. Die Vorteile hierbei sind eine kleine Hautöffnung, es ist keine Naht erforderlich, man hat eine verkürzte Regenerationszeit und kann am Folgetag bereits leichte bis mittelschwere Tätigkeiten ausüben. Ein Nachteil, im Vergleich zur normalen Vasektomie, mit Skalpell sind kleine Hautrisse am Hoden.

Danach heißt es erstmal ganze 7 Tage still halten, also Finger weg! Die Frau darf mich nicht „scharf“ machen und ich darf kein Taschenbillard spielen. Mit anderen Worten, ein Samenerguss muss vermieden werden. Aber mit 2 kleinen Kindern sollte das kein Problem sein. Da hat man oft eh kaum noch Zeit… Oder genug Energie.

Nach der ersten Woche haben wir 30 Tage Zeit mindestens 20mal… Ihr wisst schon… Natürlich nur mit Verhütung (die Frau hat sich schon mal Wund- und Heilsalbe bestellt)!
Dann kommt das erste Spermiogramm, das im besten Fall schon ein positives Ergebnis bringt.
Nun dürfen wir nochmal 30 Tage lang mindestens 20mal… Glaub danach bin ich platt. Denn sind wir mal ehrlich, mit kleinen Kindern innerhalb von einem Monat 20mal… Das grenzt schon fast an Leistungssport.
Im Anschluss an die zweiten 3o Tage folgt das zweite Spermiogramm und wenn es bei dem dann auch heißt, Spermaparty im Hodensack (weil die Schwimmer ja nicht mehr weiter kommen), dann ist alles paletti und wir können künftig das altbewährte Kondom weg lassen.

Die Kosten betragen bei meinem Doc 458€, da ist aber alles inbegriffen. Quasi ein Pauschalschnippler. OP, Nachuntersuchungen, 2 Spermiogramme, Rufbereitschaft des Arztes im Notfall, etc…

Die OP

Fortsetzung folgt…


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An dieser Stelle möchte ich mich noch für die Offenheit unter Männern in der GamerDaddy Community bedanken, in der man über Discord (Server gesponsert von Papa.de) täglich für den Austausch von Erlebnissen und Erfahrungen in Kontakt bleibt. Bei den Gamerdaddies geht es nicht nur um die namensgebende Leidenschaft fürs Gaming, sondern auch um alle anderen Themen die das Leben so bietet. Es gibt auch einen sehr empfehlenswerten Podcast von zwei der GamerDaddies, wo Gerit und Marcel nicht nur Games auf ihre Daddytauglichkeit testen, sondern auch über das Elterndasein sprechen.

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